Die kleinen feinen Bäume sind mindestens genauso gut wir ihre großen Brüder und Schwestern, nur noch schokoladiger – was in der Natur der Sache liegt!
Für meine kleinen Baumstämmen brauche ich:
7 Eigelb
250 g weiche Butter
250 g Zucker
1 Vanillezucker
7 Eiweiß
1 Prise Salz
150 g Mehl
100 g Speisestärke
1/2 Päckchen Backpulver
100 g Marzipan
5 Eßl. Amaretto
etwas Quittengelee zum Bestreichen
und 400 g Kuvertüre für das Schokotauchbad
Gebacken habe ich in einem quadratischen Backrahmen – ca. 26 x 26 cm. Da ich meinen in der Größe variieren kann, kann ich Euch nur die ungefähren Maße sagen. Grundsätzlich bin ich da ja eher so mit Augenmaß unterwegs. Aber so habt ihr mal einen Anhaltspunkt für die Größe meines ganzen Baums!
Das Marzipan wird mit dem Amaretto auf dem Wasserbad schon weich verrührt. Dann darf es zum Abkühlen auf die Seite.
Das Eiweiß wird von meiner fleißigsten und ältesten aller Küchenhelferinnen, meiner wunderschön roten KitchenAid, mit der Prise Salz schön steif geschlagen. Das weiße Luftwunder nun für einen Moment zur Seite stellen.
In der Zwischenzeit heizte ich meinen Backofen auf 222 Grad vor und schalte dabei die Grillfunktion ein. Das ist wirklich wichtig!
In der nächsten Schüssel werden Eigelbe, Zucker, Vanillezucker und Butter schön fluffig gerührt. Wie gut, dass ich meine Küchenmaschine habe und nebenbei schon weitermachen kann. Die abgekühlte Marzipan-Amaretto-Mischung gebe ich in die unermüdliche Rührdame dazu und vermische als nächstes Mehl, Speisestärke und Backpulver im Mehlsieb. Diese Mehlmischung kommt nun nach und nach zur Eigelb-Butter-Zucker-Marzipan-Masse hinzu. Wenn alles schön gleichmäßig verrührt ist, hebe ich von Hand den noch immer in der Ecke geduldig wartenden Eischnee vorsichtig unter und habe jetzt eine herrlich weiche und fluffige Teigmasse. Prima – die Baumwurzeln sind quasi fertig! Jetzt kommt der später sichtbare Teil der Aktion:
In meinen Backrahmen gebe ich 2-3 Eßl. der Teigmischung und streiche alles glatt und sehr dünn aus. Als Tipp: ich nehme einfach eine Tortenschaufel. Damit komme ich super klar und brauche keine zusätzliche Streichpalette oder sonstige Extradinge. Und die Tortenschaufel ist auch groß genug zum Verteilen, aber klein genug, um gut hantieren zu können.
Wenn der Ofen vorgeheizt ist, kommt die erste Schicht der Baumringe in den Ofen. Mittlere Stufe und bei mir waren es ca. 2,5 Minuten. Die Grillfunktion des Ofens macht die Schicht schnell schön goldbraun und das Gebäck kann für die nächste Teigschicht wieder rausgeholt werden.
Jetzt kommt der Teil, den viele immer ganz furchtbar finden:
Ich backe nach Gefühl! Es sind ca. 2-3 Eßl. Teig, bei ungefähr 2,5 Minuten Backzeit, bei meinem Ofen bei 222 Grad. Es kann gut sein, dass dies bei Euren Öfen anders ist, denn mein Ofen ist schon fast 25 Jahre alt und führt manchmal ein Eigenleben. Ich arrangiere mich bislang mit ihm und im Sinne der Nachhaltigkeit bin ich eben auch immer nachsichtig mit ihm. Ich passe mich mit meiner Bäckerei also ihm an. Andersrum funktioniert es nämlich nicht. Ich tröste mich damit, dass die Klügere nachgibt und ärgere mich nicht, dass der Ofen ganz offensichtlich am längeren Hebel sitzt…
So, jetzt aber zurück zu unserem Baum, denn der soll ja wachsen:
Jetzt wird Schicht für Schicht gebacken, bis der Teig all ist. Das ist kein bisschen schwer, dauert halt nur einen Moment. Ich habe mir auch für jede Schicht den Timer auf 2 Minuten und 30 Sekunden gestellt, denn sonst ist die Gefahr doch groß, dass man sich verschätzt und schnell ist die letzte Schicht vielleicht doch ein bisschen zu dunkel geworden. Also mit Gefühl und Ruhe dran bleiben!
Wenn der Baum gebacken ist, dann lasse ich ihn etwas auskühlen und bestreiche ihn noch mit Quittengelee. Einfach lecker!
Wenn dann alles richtig kühl ist, schneide ich den Baum in seine Baumstückchen. Hier dürft ihr natürlich so vorgehen, wie ihr es gerne mögt. Je kleiner, desto schokoladiger. Ich wollte gerne, dass man mindestens einmal Abbeißen muss. Denn so kann man sehen, wieviele schöne Schichten unser Bäumchen hat und wie viel Mühe sich die fleißige Bäckerin gegeben hat…
Wenn alles geschnitten ist, wird jedes Stück noch in Schokolade getaucht und wenn dann noch alles fest ist, kann probiert werden. Und wer die Geduld hat, lässt alles noch 3 Tage durchziehen, denn dann sind die kleinen Baumkuchenstücke besonders aromatisch geworden.
Also ab in die Plätzchendose und mit Vorfreude dann die kleinen Leckerei genießen!
Herzliche und baumstammstarke Grüße, Eure Filz-Ela.