Erdbeeremarmelade

Wie jedes Jahr – so auch dieses Jahr… Meine Kinder bestehen immer wieder aufs Neue auf unsere selbstgemachte Erdbeermarmelade. Frisch vom Feld – kurz abbrausen und ab in den Topf. Das ist schon das ganze Geheimnis.

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Für meine Erdbeermarmelade brauche ich außer den feldfrischen Erdbeeren nur noch Gelierzucker. Da wir es gerne fruchtig mögen, hat sich in unserem Haus der 2:1 Zucker bewährt. Also zwei Teile Früchte und ein Teil Zucker.

Mein wunderbarer Herzensmensch hat sich mit unseren beiden Kindern und drei großen leeren Schüsseln auf das Feld von Bauer Würfel aufgemacht.

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Also los gings: Sammeln was in die Schüsseln passt. Und was da nicht mehr rein passt, das wird direkt an Ort und Stelle verspeist. Eine gute Erdbeerernte ist es immer dann, wenn alle mit roten Händen und Mündern und einem dicken, vollen Bauch vom Feld schlurfen und sich schwören, beim nächsten Mal nicht so viele Erdbeeren zwischendurch zu futtern…

Mit knapp 9 Kilo sind die drei diesmal zurück gekommen. Das erfordert also ne Menge Gelierzucker. Mein Großer durfte direkt noch mal mit dem Rad los und welchen besorgen. Hatte definitiv zu wenig im Haus.

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Nun die Erdbeeren wachen, putzen und vierteln. So dürfen sie in meinen großen Topf. Ich wiege hier zwei Kilo Erdbeeren ab und gebe ein Kilo Gelierzucker 2:1 hinzu. Ich stelle den Herd an und beginne mit dem Rühren. Schnell bildet sich Flüssigkeit. Wenn ich merke, dass die Masse langsam warm wird, dann kommt mein äußerst praktischer Mixstab zum Einsatz. Bei uns mögen die Kinder die Marmelade ganz fein püriert. Dann wird sie so schön samtig. Also hat mein flotter Mixstab ein bisschen was zu tun…

Sobald nun die flüssige, erdbeerrote und himmlisch duftende Masse anfängt zu kochen – also so richtig zu blubbern und zu brodeln, dann beginnt die Zeit. Ich koche alles 4 Minuten lang unter ständigem Rühren. Und Rühren ist wirklich essentiell – nicht, dass die kostbaren Erdbeeren anbrennen.

Sobald nun die Kochzeit beendet ist, fülle ich das heiße und sensationell duftende Erdbeergold in die heiß ausgespülten Marmeladengläser. Bitte nehmt auf jeden Fall einen entsprechenden Trichter zur Hilfe, denn die Marmelade ist wirklich sehr heiß und hinterläßt schon mal Brandspuren auf der Haut. Das wünsche ich nun keinem – ist sehr schmerzhaft.

Sollte sich im Topf so eine bisschen Schaum oben auf der Marmelade gebildet haben, dann schöpft diesen auf jeden Fall vor dem Abfüllen in die Gläser mit einem Schöpflöffel ab. Zum eine schmeckt es nicht und zum anderen ist darin zu viel Luft, die zu viele Bakterien einschließt. Das mag die Marmelade ganz und gar nicht. Ich hatte diesmal Glück – kenne es aber manchmal auch anders.

Wenn nichts mehr in das Glas reinpasst, dann schraube ich es sofort zu und stelle es für 15 Minuten auf den Kopf. Das mache ich nun so lange, bis die ersten 3 kg Marmelade aufgeteilt sind und dann geht es mit der nächsten Portion weiter. Das kann dann schon mal ein paar Stündchen dauern bis alle Früchte aufgebraucht sind…

Mit der „Heißes-Glas-auf-den-Kopf-stell-Methode“ habe ich schon seit Jahren gute Erfahrungen gemacht. Bislang ist mir noch nie ein einziges Glas geschimmelt. Und glaubt mir, ich habe schon viele Gläser eingekocht. Der kleine Dreh lohnt sich also allemal. Nehmt aber bitte auf jeden Fall ein Küchentuch zur Hilfe. Die Gläser sind ebenfalls extrem heiß. Ihr wollte doch Eure Marmelade schmerzfrei genießen können.

Von einer Freundin habe ich übrigens den ultimativen Farbtrick bekommen: sie friert ihre Erdbeermarmelade nach dem Abkühlen ein. So tiefgekühlt behält die Marmelade ihre ursprüngliche Farbe. Meine verliert naturgemäß mit der Zeit immer mehr ihr rote Leuchtkraft und wird bräunlicher. Das ist für den Geschmack zwar keinesfalls schädlich, aber die Optik leidet ein bisschen darunter. Das passiert im Gefrierschrank keinesfalls. Also liebe Nadine, hab herzlichen Dank für den Tipp!

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Zum Glück bleibt ja immer ein Marmeladenrest übrig. Bei mir wird das letzte Glas nie randvoll, also habe ich immer gleich eine Probierportion. Wenn die Marmelade schon ein bisschen abgekühlt ist und somit schon eine gute Konsistenz erreicht hat, dann kommt ein herrlich frisches Butterbrot mit einem riesen Klecks Marmelade drauf zum Einsatz. Die erste Erdbeermarmelade ist einfach immer noch die leckerste. Ein himmlischer Genuß!

Herzlich erdbeerige Grüße, Eure Filz-Ela.