Es wird langsam Herbst. Es ist die Zeit, das Obst von den Bäumen zu ernten… Mein liebster Onkel hat zwei große, alte Zwetschgenbäume in seinem riesigen Garten stehen. Meine Tante hat sich über viele Jahrzehnte um alles Obst in ihrem wunderschönen Garten gekümmert. Leider kann sie es dieses Jahr das erste mal nicht selbst machen. Also versuche ich mich ein wenig darum zu kümmern. Auch wenn ich es lange nicht so gut hinbekommen werde wie sie. Ich bemühe mich!
Also geht es jetzt in meinen letzten Urlaubstagen an die Zwetschgen. Meine beiden Männer im Haus haben mir einen großen Eimer voll gepflückt und so kann es losgehen…
Latwerge kochen ist eine gaaaanz langwierige Angelegenheit. Aber es lohnt sich auf jeden Fall. Und genau genommen ist es auch gar nicht mehr so aufwändig, wenn erstmal alle Zwetschgen entsteint sind. Denn ich koche meine Latwerge einfach in einem großen Bräter im Ofen. Es braucht dann dort einfach nur viel Zeit.
Für meine Latwerge brauche ich auch nicht viele Zutaten:
Zwetschgen so weit das Auge reicht – ungefähr 5 Kilo
ungefähr 500 g Rohrohrzucker
Zimtstangen nach Lust und Laune und evtl. noch Sternanis und Nelken
Jetzt geht es schon an das Entsteinen. Wieviel Kilogramm Zwetschgen ich tatsächlich genommen habe, kann ich gar nicht sagen. Ich habe einfach entsteint, bis mein Bräter voll war. Nach jeder Lage Zwetschgen habe ich etwas Zucker drüber gestreut. Auch hier nach Gefühl und Handgelenk. Das sieht dann ungefähr so aus:
Wie ihr sehen könnt, sind immer noch ganz viele Zwetschgen übrig. Davon werde ich noch einen leckeren Zwetschgenkuchen backen.
Über Nacht müssen die Zwetschgen nun im Bräter ausharren. Durch den Zucker ziehen sie schön Saft und am nächsten Morgen kommen bei mir noch zwei Zimtstangen mit rein. Dann geht es ab in den mollig warmen Backofen bei 150 Grad. Die ersten 1,5 Stunden lasse ich den Deckel noch drauf, dann kommt er runter. Ziel ist es ja, das ganze Wasser aus den Zwetschgen zu kochen, so dass zum Schluss diese wunderbare Latwergenkonsistenz entsteht. Aber wichtig ist, dass auf gar keinen Fall umgerührt wird. Denn dann würde die Latwerge anbrennen. Das wäre wirklich schade. Also lehnt Euch zurück und bereitet schon mal den Hefeteig für den Zwetschgenkuchen vor, den Ihr aus Euren übrigen Zwetschgen noch schnell backen könnt…
Mein ganzes Haus duftet herrlich nach Herbst, Winter und Weihnachten. Denn die beiden Zimtstangen in meinem Backofen geben alles. Und immer, wenn ich mal die Backofentür öffne um den Wasserdampf rauszulassen, verströmt es diesen himmlischen Duft nach Kindheit und warmen Abenden mit Süßigkeiten. Allein dafür lohnt es sich schon, die Latwerge zu kochen…
Am Ende der Kochzeit sieht es in meinem Bräter dann so aus:
Die Zwetschgen füllen nun nur noch die Hälfte des Bräters.
Je nach Wassergehalt der Zwetschgen muss ich die Kochzeit anpassen. Dieses Jahr habe ich die Latwerge morgens früh um 7 Uhr im Backofen eingeschaltet und sie um 12 Uhr mit dem Pürierstab fein bearbeitet. Die Konsistenz hat mir gefallen und so war nach 5 Stunden meine Latwerge fertig gekocht.
Jetzt fülle ich die Masse noch in sterilisierte Gläser ab und probiere den ersten Löffel gleich auf einem frischen Brot. Mmmmhhh. Wunderbar! Es ist immer wieder ein Genuß und eine Wonne, was aus frischem Obst alles gezaubert werden kann.
Herzlich herbstliche und zimtduftige Zwetschgengrüße, Eure Filz-Ela.
Hi Ela,
lese gerade das mit der Latwerge. Wunderschöner Blog, tolle Fotos, sehr informativ, prima. Weiter so.
Als Tipp noch folgendes:
Man kann auch noch ein bißchen Obstessig dazugeben und 1-2 Nelken. Aber das ist dann ein minimal anderes Aroma.
Herzliche Grüße aus dem wilden Süden
Hanna
Liebe Hanna,
vielen herzlichen Dank für Dein wunderbares Lob. Das freut mich wirklich sehr.
Und Deinen Tipp zur Latwerge werde ich gerne mal ausprobieren. Klingt sehr lecker!
Herzliche Grüße, Filz-Ela.